Was dumme Leute über Schwerhörige sagen

Die Schriftstellerin Susan Sontag entlarvte unfaire Metaphern über Kranke und Krankheiten (Bild: Richard Avedon)

Jede chronisch kranke Person in der westlichen Hemisphäre kennt das Problem. Dumme Leute denken über sie: „Sie ist krank, weil sie eine negative Lebenseinstellung hat.“

Sie sagen auch: „Sie ist krank, weil sie zu wenig stark ist, ihr Leben zu ändern, um die Krankheit zu besiegen.“ Mit anderen Worten: Sie ist selbst schuld. Früher habe ich noch regelmässig über meine chronische Krankheit gebloggt. Damals habe ich solche oder ähnliche Statements oft in meinen Kommentaren lesen dürfen. Unterfüttert wurden sie auch mal mit Verweis auf das Buch „Krankheit als Weg“ von Rüdiger Dahlke und Thorwald Dethlefsen. Die beiden schreiben zum Beispiel: „Taub wird nur der, der für seine Innere Stimme schon lange taub ist.“

„Bin ich selbst schuld? Kann ich etwas an mir ändern, damit es mir besser geht?“ Mit diesen Fragen habe ich mich jahrelang beschäftigt. Ich habe Therapien gemacht und intensiv auf jede erdenkliche Regung gehorcht, die möglicherweise meine ungehörte innere Stimme hätte sein können. Nach zehn Jahren und fast vollständiger Ertaubung kann ich zusammenfassen: Solche Theorien sind Bockmist. Sie haben mein Leben wahrscheinlich schwieriger gemacht als es ohnehin schon war.

Seit wenigen Tagen kann ich den „Autoritäten“ Dahlke und Dethlefsen nun eine äusserst glaubwürdige literarische Stimme entgegenhalten. Ich habe „Krankheit als Metapher“ von Susan Sontag gelesen. Sontag war eine Ikone der New Yorker Kulturszene des ausgehenden 20. Jahrhunderts und erkrankte in den siebziger Jahren selbst an Brustkrebs. Über die Psychologisierung von Krankheiten findet sie klare Worte: „Theorien darüber, dass Krankheiten durch mentale Zustände ausgelöst und durch Willenskraft überwunden werden können, sind immer ein Gradmesser dafür, wie wenig man über das physische Terrain einer Krankheit weiss.“ Im 17. Jahrhundert habe man noch geglaubt, dass ein glücklicher Mensch die Pest nicht bekommen könne. Als man dann mehr wusste über Bakterien und Viren, seien solche Theorien verschwunden. Beziehungsweise: Sie hätten sich auf Krankheiten wie Krebs verlagert, über die man noch wenig wusste. Chronische Krankheiten wie Morbus Menière darf man sicherlich zu diesen Krankheiten zählen – auch wenn Susan Sontag sie nicht explizit erwähnt.

Sontag erforscht dann die Metaphern, die mit den Krankheiten wie Krebs einhergingen. Das ist inspirierende Lektüre und verleitet dazu, einen Blick auf die Metaphern der Taubheit zu werfen. Nehmen wir zum Beispiel den Satz von Dethlefsen: „Taub wird nur der, der für seine Innere Stimme schon lange taub ist.“ Das ist nur eine leicht gekünstelte Art zu sagen, dass der schwerhörige Mensch ein zerstörerisches Verhältnis zu sich selbst hat. Also das, was die Autoren über jeden kranken Menschen sagen, einfach ausgeschmückt mit etwas Poesialbumssprache.

Schauen wir eine andere, häufig verwendete Metapher von Taubheit an: „Er stiess mit seinem Anliegen auf taube Ohren.“ Sie ist in den Medien gebräuchlich, wenn einfache Bürger berechtigte Anliegen bei Machthabern nicht durchsetzen können. Diese Machthaber sind politische Amtsträger oder Journalistinnen, die sich verstecken, keine Zeit haben, desinteressiert oder rücksichtlos sind. Machthaber also, die ein ignorantes, ja, tyrannisches Verhältnis zum in der Regel hörenden Untertanen haben (verbreitete Redensarten werden ja vom Mainstream gemacht, und dieser besteht aus mehrheitlich gut hörenden Menschen).

Taubheit wird also nicht als Zumutung für die von Taubheit betroffene, sondern als Knechtung der hörenden Person verstanden.

Das offenbart zwar ein überraschend gutes Verständnis des Mainstreams für die Natur einer kommunikationsbehindernden Krankheit. Denn, ja: Taubheit behindert nicht nur die taube Person, sondern auch ihre Gesprächspartnerin. Nur finden sich schwerhörige Menschen selten in einer Machtposition. Meist hecheln sie in Gesprächen vielmehr angestrengt hinterher, voller Angst, etwas Wichtiges zu verpassen oder ganz den Faden zu verlieren. Ausserdem ist es ein Affront gegenüber meinen schlecht hörenden Kolleginnen und Kollegen, die ich grossmehrheitlich als sehr empathische Menschen erlebe.

Und: Es hat nach meiner Erfahrung auch schon geholfen, wenn sich von Machthabern übergangene Bürger mal gefragt haben: „Was könnte ich anders machen, damit ich gehört werde?“ Dasselbe gilt auch für Hörende, wenn sie mit schlecht Hörenden sprechen.

Susan Sontag: „Krankheit als Metapher und Aids und seine Metaphern“, Fischer Taschenbuch, 2003. Die Zitate hier im Blog habe ich aus der englischen Originalausgabe selbst übersetzt.

30 Gedanken zu „Was dumme Leute über Schwerhörige sagen“

    1. Da schneidest Du ein umfangreiches Thema an, lieber BoMa. Vor eine Weile habe ich mich mal ein bisschen über Alkoholkrankheit eingelesen. Die meisten Leuten denken ja, DAS sei nun eine Sache, die mit der nötigen Willenskraft zu besiegen sei – die moralischen Urteile gegen Alkoholismus sind daher sehr viel vehementer und selbstgerechter. Das ist aber offenbar nicht so. Sondern das „craving“ nach Alkohol sei bei chronischem Alkoholismus so stark, dass dagegen mit reiner Willenskraft kaum etwas zu auszurichten sei, habe ich damals gelesen. Es gibt aber Therapien, die bei manchen wirken. Ganz aussichtslos ist die Sache also nicht. Der Autor eines der Bücher, das ich damals gelesen habe, nannte Baclofen.

        1. Ich bin nicht „die Gesellschaft“ und kann daher Deine Frage eigentlich nicht beantworten. Du willst aber möglicherweise fragen, ob ICH Dich nicht akzeptieren würde, wenn Du Dich nicht heilen lässt. Doch, ich akzeptiere Dich. Ich sehe seit längerer Zeit, dass Du diesbezüglich keine Anstalten machst oder – falls Du es machst – uns Leserinnen (wohl mit gutem Grund, man kann und sollte nicht alles teilen) nicht daran teilnehmen lässt. Das alles akzeptiere ich und schwanke zwischen Bedauern und auch etwas Erstaunen. Ich wollte aber nicht auf dieser aussichtslosen Note enden. Daher der Schlusssatz.

  1. Sehr schöner Eintrag. Hab mich auch grad mit einem ähnlichen Thema beschäftigt. Die angebliche Strafe Gottes, wenn man Unrecht getan hat. Im Alten Testament bekam Eine einen Hautausschlag, weil sie über Jemanden schlecht geredet hatte. Ich denke manchmal auch, wenn ich Herpes bekomme: Was habe ich jetzt schon wieder falsches geredet? Und dann fällt mir wieder ein, dass ich halt Sachen gegessen hab, die Herpes begünstigen. Ganz einfach. Trotzdem sitzt so eine Denke bei mir auch sehr tief, dass es an mir läge, wenn es etwas bei mir nicht stimmt. Zum Beispiel als ich Ohrenschmerzen hatte, dachte ich auch, ich treffe eine falsche Entscheidung und höre nicht auf meine innere Stimme. Dabei war ich einfach erkältet. Ich glaube mehr an die Wissenschaft als an die Strafe Gottes. Kleine Charakterschwächen hat jeder Mensch, aber sie deswegen auf körperliche Gebrechen umzu-interpretieren ist total daneben und sinnlos. Solche Gedanken sind unaufgeklärt und uralt. Im Übrigen finde ich auch, dass manche Leute einfach mal lauter und deutlicher sprechen sollten, erst recht in Zeiten von Mundschutz. Muss auch dauernd nachfragen.

    1. Danke, Nell, das ist ein sehr schöner Kommentar, und ich liebe Deine Aufforderung, mit Maske deutlicher zu sprechen!

      Ich glaube, bei uns allen sitzt das irgendwo, wenn uns etwas Übles passiert. Wir fragen: Was habe ich falsch gemacht? Kann ich etwas anders machen, damit es besser wird? Es ist vielleicht menschliche Natur, ich mache es auch. Wir suchen ja immer einen Sinn und eine Lösung. Ich könnte „meinen Weg mit der Krankheit“ genau nacherzählen. Aber letztlich ist das meine Sache, und jeder muss diesen Weg selbst finden. Wir dürfen Küchentisch-Diagnostikern keine Macht über uns geben.

      Ich denke, die Wissenschaft hat uns in vielem sehr geholfen, und für mich ist „Wissenschaft oder Strafe Gottes?“ keine Glaubensfrage. Die Wissenschaftl weiss nicht alles, aber wenn sie’s erst mal raus haben, dann funktioniert es in aller Regel auch.

  2. Da schneidest Du ein umfangreiches Thema an, lieber BoMa. Vor eine Weile habe ich mich mal ein bisschen über Alkoholkrankheit eingelesen. Die meisten Leuten denken ja, DAS sei nun eine Sache, die mit der nötigen Willenskraft zu besiegen sei – die moralischen Urteile gegen Alkoholismus sind daher sehr viel vehementer und selbstgerechter. Das ist aber offenbar nicht so. Sondern das „craving“ nach Alkohol sei bei chronischem Alkoholismus so stark, dass dagegen mit reiner Willenskraft kaum etwas zu auszurichten sei, habe ich damals gelesen. Es gibt aber Therapien, die bei manchen wirken. Ganz aussichtslos ist die Sache also nicht. Der Autor eines der Bücher, das ich damals gelesen habe, nannte Baclofen.

  3. Ich habs mir direkt bestellt. Hadere auch obwohl ichs besser weiß und trotzdem denk ich manchmal… vielleicht liegts doch am Zuckerkonsum… fehlende Willensstärke ist jedenfalls zu billig, die fehlt mir in anderen Bereichen ja auch nicht.
    Naja, danke für die schönen Gedanken und die Anregung.
    Ina

    1. Ja, fehlende Willensstärke ist fast immer zu billig… Viel Spass beim Lesen. Ich hoffe, es bringt Dir war. Hast Du selbst auch einen Blog? Ich finde nur Deinen Gravatar.

      1. nein, kein Blog, ich hab Angst dass mir dazu die Willensstärke fehlt. Hah! 😬
        inapoe bei Instagram, da lasse ich mich manchmal aus, meistens poste ich nur unser Essen, gibt mir irgendwie grad Struktur.

  4. Das ist ja wirklich ein frecher Ansatz, Taubheit oder generell Krankheit erklären zu wollen. Dass so etwas Esoterisches überhaupt Widerhall findet.. Neben der Frage der „Schuld“ bzw. der „Willensschwäche“ erwähnst du ja aber auch noch den Aspekt des „Kann ich etwas zur Besserung beitragen..?“. Bei rein organischen Krankheiten finde ich das als Laie nur in manchen Fällen in begrenztem Maße denkbar (Bluthochdruck – Ernährung z.B.). Aber wie siehst du das bei psychischen Erkrankungen, die ja zum Teil auch oft organisch bedingt sind (hormonelles Ungleichgewicht bei Depression) etc. Da ist man im Mainstream doch sehr geneigt, dem Patienten viel Heilkraft zuzuschreiben, „wenn er nur wollte“… Ist sicher auch eine sehr naive Sichtweise und ich bemühe mich, dagegen anzudenken, merke aber, dass es nicht so leicht abzuschütteln ist.
    Die Metaphernanalyse mit „auf taube Ohren stoßen“ fand ich sehr erhellend, danke! 🙂

    1. Du hast recht, es ist ein frecher Ansatz. Ich habe auch unterdessen noch mehr über die Sache nachgedacht und vermute, dass diese esoterische Haltung eher auf dem Rückzug ist. In meiner Twitter-Blase auf jeden Fall ist eher das Umgekehrte der Fall: Solche Äusserungen werden heute von Behinderten-AktivistInnen als ableistisch verschrien und schonungslos angeprangert.

      Wie es bei gewissen organischen Erkrankungen aussieht: Ich denke, es ist nicht ganz dasselbe, ob man die Ernährungsweise eines Diabetikers kritisiert oder seine Lebenseinstellung. Das Problem geht aber tiefer: Warum ernährt sich jemand falsch? Es gibt ja, so habe ich kürzlich gelesen, Forschung, die belegt, dass wir unsere Ernährungsmuster sehr früh in der Kindheit lernen. Und dass sie dann sehr schwer abzulegen sind. Es ist ein heikles Thema, und vielleicht werde ich mich mal zu einem späteren Zeitpunkt damit auseinandersetzen.

      Was psychische Krankheiten betrifft: Ich kenne Leute, bei denen denke ich manchmal auch: „Och, könnte er sich nicht ein bisschen zusammennehmen?!“ Aber ich war früher selbst eine leidenschaftliche Jammerliese und bin es gewissen Leuten gegenüber immer noch. Herr T. hat mich auch schon „die Jeremiadenkönigin“ genannt. Deshalb bin ich auch hier mit Urteilen vorsichtig.

      Ich denke, es gibt zwei Dinge, die nicht gehen: Wir dürfen uns nicht anmassen, von unserem Küchentisch aus Ferndiagnosen über andere zu fällen. Und wir dürfen zwar informell unter Freunden auch mal ein bisschen lästern: „Könnte er sich nicht ein bisschen zusammennehmen?! Och, sie ist doch eine geborene Pessimistin!“ Alle tun das, und es ist nicht immer anständig. Aber wir haben in der Regel zu wenige Kenntnisse über den neuesten Forschungsstand der Medizin und die Seelen unserer Bekannten, um uns ein abschliessendes Urteil über ihr Wesen und ihre Krankheiten zu bilden. Schon gar nicht öffentlich und verallgemeinernd.

    2. Ich weiß nicht wie esoterisch es ist, aber es gibt bei Depressionen und gestörtem Selbstbild eine „Meditationstechnik“ in der man versucht sich selbst als Kind zu visualisieren, und sich dann selbst in den Arm nimmt, oder seinem jüngeren ich erzählt was man so alles positives bewirkt hat. Hilft bedingt. Mein Therapeut hatte allerdings auch jeden Tag ein neues positives Zitat aus der Bibel auf seinem schwarzen Brett hängen.

      1. Hallo Hopkins, freut mich sehr, Dich hier anzutreffen! Ich lese öfter mal Deine Geschichten über Kirby und finde ihn hinreissend und sehr klug.

        Bibelsprüche finde ich gegen Depressionen fast so unzulänglich wie Eso-Theorien. Die anderen Therapie-Ansätze: Bei mir hat das eine oder andere geholfen. Es kann die Seele erweitern und uns helfen, mit dem zurechtzukommen, was ist. Und Psychotherapeuten urteilen nicht (jedenfalls die meisten). Das macht sie in meinen Augen erst mal unverdächtig. Was mich nervt ist diese Haltung: Ich weiss, was Du falsch machst. Das geht gar nicht.

        1. Danke! Er ist ein toller Kerl. Es ist schade, dass wir Kinder tatsächlich zerbrechen, und Ihre Scherben in Formen gießen.

          „Es kann die Seele erweitern.“ ist eine schöne Vorstellung.
          Die Haltung kommt wahrscheinlich mit der Zeit im Job, so wie ein Mechaniker in ein Auto schaut und „Öha“ sagt. In Mitteleuropa ist das elitäre Denken in medizinischen Dingen langsam am aufweichen, aber es wird wohl noch brauchen.

          1. Den Vergleich mit dem Automechaniker verstehe ich jetzt nicht ganz. Ich denke zwar auch, dass es Seelenklempner gibt, die das Therapieren quasi als Handwerk betreieben. Ich sehe dann nur den Zusammenhang mit dem Erweitern der Seele nicht ganz.

            Ich wünsche dem Kirby, dass es wenig Scherben gibt, dass er ein neugieriges, eigenatändiges Kind bleiben darf. Mittlerweile kenne ich ein paar Kinder über 15, sie waren alle süsse, anarchische Philosophen, die die Welt von unten herauf anschauten und Schabernack mochten. Die einen sind nun recht angepasst geworden und schwimmen mit dem Strom. Eine springt wie eine Forelle heraus und schillert dabei, eine sucht ihre Sicherheiten eher im sicheren Wasser des Uferbereichs. Und einer findet seinen unergründlichen, eigenen Weg in den Tiefen. Vielleicht ist da mal das eine oder andere zerbrochen. Aber ich liebe sie und bin stolz, dass sie ihren Weg finden.

  5. Ich bin auf einem Ohr stocktaub (nach einer Viruserkrankung), und kürzlich sagte mir mein sehr intelligenter, aber esoterisch angehauchter Neffe, dass meine Taubheit wahrscheinlich das Erbe meiner Vorfahren sei. Da stecke irgendwo ein innerer Konflikt, den ich quasi vererbt bekommen hätte, und wenn ich diesen Konflikt „auflösen“ würde, dann würde auch mein Gehör zurückkommen. Unaufgelöstes würde sich nämlich auf zehn Generationen zurück auf molekularer Ebene immer weiter und weiter vererben, wenn man damit nicht richtig umgehe.
    Ich habe nur mild gelächelt und gesagt, an son Mist glaub ich nicht.
    Es gibt unterschiedliche Versionen von diesem „Du bist selber schuld“-Blödsinn.

    1. Oh, auf die Idee muss man aber erst mal kommen! Das wäre geradezu lustig, wenn es nicht so ärgerlich wäre. Ich finde, das geht sogar noch weiter als „Du bist selbst schuld“. Da schwingt sowas mit wie: „Du hast vom Schicksal diese Bestimmung bekommen, den Konflikt Deiner Urgrosseltern aufzulösen. Und wenn Du es nicht kannst, bist Du daran gescheitert, dummes Kind.“ Wahrscheinlich wirst Du dann zur Strafe als Obstfliege wiedergeboren *Sarkasmus off*. Sorry, ich habe in jungen Jahren in einer Steiner-Schule gedient. Ich weiss, wie diese Leute ticken, und es gibt gute Gründe, weshalb ich danach entschieden von der Esoterik abgewendet habe. Du hast genau richtig reagiert, finde ich.

  6. Ich hoffe, die Waldorfpädagogen ticken inzwischen doch wieder neuzeitlicher. Die Lehrerin vom Sonn z. B. war oder ist modern, sie hat für allerlei zeitgeistliche Anpassungen gesorgt, ja selbst der Sonn durfte daraufhin der Schule beim Aufbau und der Installation von Computern helfen. Sowas war nämlich seinerzeit noch abgelehnt worden für den Schulgebrauch, nur ist das Sekretariat sicherlich bald nimmer drum herum gekommen. 😉
    Ach so, jedenfalls, es kommt auch da auf die einzelne Schule an bei den Anthroposophen, und ich denke, die Lehrerin vom Sonn stand einfach drüber. Während er das leider nicht kann, denn seine Tochter will er genau aus den von Dir zitierten Gründen nicht mehr in seine – damals von uns Eltern erbauten Schule – lassen. 6. Gymnasial-Klasse ist sie.
    Mit seiner damaligen Lehrerin ist er nach wie vor befreundet. Ò_ó

    Voriges Mal hab ich um meinen Kommentar gebangt, denn hinterher fiel mir ein, daß es da mit einem sehr ähnlichen Zitat vom Schicksal, dem wir nicht ausweichen können, Probleme gab. 😳
    Wir sollen also kämpfen, und wenn es wer esoterisch angehen möchte, na dann bitteschön. Wie Du schon schreibst: Bei manchen wirkt es ja. 😉
    Ich hab in den Neunzigern fast alle Werke von Dahlke und Co gelesen, war jedoch mit meinen Erkenntnissen noch ein Weilchen lang nicht aufm jetzigen Stand. Und Louise Hay. Herrgott, ich hab mich positiv krumm assoziiert, und es wundert mich, warum ich diese fragliche Lektüre immer noch im Regal stehen hab. Welch Glück aber letztlich meine damalige Naivität, denn ich hätte mich über die von Dir zitierten Sprüche furchtbar aufgeregt, aus heutiger Sicht betrachtet. 😎

    1. Ach, mach Dir keine Gedanken über das Zitat mit dem Schicksal, dem wir nicht ausweichen können. Es stimmt ja. Die Frage ist, ob wir einen guten Weg finden, damit umzugehen.

      Louise Hay 😀 Ich habe ein Buch von ihr immer noch. Es hat mir eine Weile lang geholfen, plötzlich dachte ich: Aber sie hat keine Ahnung über meine Probleme! Es steht aber immer noch auf meinem Büchergestell. Ihre Lehre ist ja: Wir dürfen uns selbst lieben, jederzeit und egal was. Das finde ich ok, die Erwartung, dass wir uns damit selbst heilen können, ist allerdings zu hoch gesteckt. Das weiss sie wahrscheinlich selbst, sie hat ja mit Aids-Patienten gearbeitet, als Aids noch eine tödliche Krankheit war. Aber wenn man im Frieden mit sich selbst leben kann, ist immerhin etwas erreicht.

        1. Ja, ich glaube auch, dass sie eine sehr kluge Frau war. Und es führt mich zum Beitrag, den ich grad schreiben will. Über das Sterben. Mann. Kann man darüber überhaupt bloggen. Ich probiere es jetzt aus.

          1. Natürlich, es bloggt sich über alles. Das mit Frau Kübler-Ross war Zufall, wie bereits erlebt, kann ich auch danebengreifen. 😳
            Bis dann!

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