Herr T. hat dann doch kein Covid-19 bekommen, und mittlerweile sind meine Blutwerte wieder beinahe normal. Essen schmeckt wieder besser, und gestern habe ich einen langen Spaziergang mit dem Pedestrian gemacht. Ich bin dafür sogar in einen nicht allzu vollen Überlandbus gestiegen und habe mich dem in der Schweiz stets spürbaren Druck gebeugt, dabei keine Maske zu tragen. „Bin ich jetzt gerettet?“ frage ich mich. Mir ist klar: Sicher sein werde ich vielleicht nie.
Täglich tue ich zwei Dinge: Ich gehe hinaus auf den Südbalkon und betrachte unser Kumquat-Bäumchen, das dieses Jahr zum ersten Mal geblüht hat. Ich betrachte die grünen Knöllchen, die zurückgeblieben sind und frage mich: Werden daraus orange Früchte werden? Werden sie vielleicht sogar reif? Und mit der gleichen Mischung aus Neugier, Freude und Ungeduld lüfte ich den Turban auf meinem Kopf, zupfe an einem der noch spärlichen Stoppel und frage mich: Bekomme ich jetzt wieder Haare?
Eine Freundin von uns hat nach ihrer Chemo relativ schnell wieder Haare bekommen, aber die Haarstruktur hat sich verändert. Sie hatte in den ersten paar Monaten Locken, vorher waren ihre Haare glatt. Inzwischen sind nur noch die Spitzen gelockt, die neueren Zentimeter wachsen wieder glatt nach. Alles Gute weiterhin!
Danke Dir! Ja, das mit dem Locken höre ich nicht zum ersten Mal. Ich bin gespannt, ob ich dann aussehe wie jemand, der vom Elektroschock getroffen ist!