Wiehnechtsguetzli (N)
Auf Hochdeutsch: Weihnachtsplätzchen oder Weihnachtskekse
Die da wären: Änis-Chräbeli, Brownies, Brunsli, gfüllti Dattle, Kokos-Magrönli, Mailänderli, Oranscheschnitte, Sablés, Spitzbuebe, Tirggel, Totebeindli, Vanillekipferl, Zimmetschtärne
Zwar könnte ich das Internet befragen, aber vielleicht freust Du Dich, wieder etwas von mir zu lesen und ich stelle eine Frage, die die anderen auch stellen wollten:
Was sind Totebeindli? Tote Beine?
Herzliche Grüsse aus Wien schicke ich Dir.
Ja, es freut mich, dass Du Dich meldest 🙂 Es sind eigentlich Stengel aus nussigem Teig, etwas hart, vielleicht auch mal bein- oder knochenhart, deshalb „Totengebein“, ein zugegebenermassen etwas makabrer Name für ein Weihnachtsgebäck.
Ich kenne Huaschtaguatsle. Das sind Hustenbonbons.
Im Elsass heißen Weihnachtsplätzchen Bredele. Wir wohnen ja im Dreiländereck, da gibt es alle drei Sprachen. Heute war ein Handwerker bei uns, der arbeitete von der Schweiz aus, war aber ein Elsässer, der französisch als Muttersprache spricht und arbeitet offenbar von der Schweiz aus in Deutschland. Aber mache Worte hier im Alemannischen klingen wie bei Euch. Vor allem von den Alteingesessenen, die starken Dialekt sprechen. Manchmal versteh ich die gar nicht mehr, wenn sie mit mir sprechen.
Ich wusste, dass Ihr an der Grenze zum Elsass wohnt – aber nicht, dass es so nahe an der Schweiz ist. Ja, das Alemannische ist dem Schweizerdeutschen tatsächlich sehr ähnlich, also, Schweizerdeutsch ist eigentlich auch Alemannisch. Aber in Teilen Süddeutschlands sagen auf „Finken“ für „Pantoffeln“, wie wir, so viel weiss ich. „Guetzli“ sind bei uns aber keine Bonbons, sondern stets Gebäck.
Nach Riehen sind es von uns aus 33 km, das gehört ja schon zu Basel.
Das Wort „Finken“ kenne ich jetzt gar nicht. Aber ich wohne erst seit 14 Jahren im Alemannischen, das ist noch nicht sooo lang, wenn man einen Dialekt kennen will.
Oh, da könnte ich ja jetzt mit dem Zirkel um Riehen rumfahren und dann raten, wo Ihr wohnt 😉 Mache ich aber nicht. Wart Ihr auch schon in der Sammlung Beyeler in Riehen?
Bis auf Vanillekipferl hätte ich bei den anderen Begrifffen nicht vermutet, dass es sich um Weihnachtsgebäck handelt.
Wenn man ein bisschen tiefer bohrt, kommt Erstaunliches zutage, wie hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Tirggel
Wusstest du das alles?
Danke für den Link! Mit Tirggeln kannst Du mich jagen, über die weiss ich daher nicht sehr viel, ausser, dass sie wirklich hübsch aussehen.
Zur Geschichte dieser Gebäcksorten gibt es es dieses hier – vielleicht kanntest du es bereits:
https://www.idiotikon.ch/wortgeschichten/wienachtsguetsli
Oh, das ist aber ein cooler Link, und sehr schön gemacht! Danke sehr!