Schweizerdeutsch 17: Wie wir malochen

Go schaffe

Heisst auf Standarddeutsch „arbeiten gehen“.

„Go schaffe“, das tun wir in der Schweiz mit Stolz, mit Angst oder mit Eifer. Meinem Vater war die Arbeit geradezu heilig. Er war Postbeamter und er war kundenorientiert, loyal und sehr, sehr fleissig. Er kam „vom Schaffe“ regelmässig zu spät zum Essen und ging oft auch am Sonntagabend noch kurz „go schaffe“. Als als ich klein war, arbeitete er am Schalter und trug eine knielange, blaue Bürobluse. Wir durften ihn unter keinen Umständen bei der Arbeit anrufen. Wenn er einen hektischen Tag erwartete, sagte er: „Ech mues go gusle.“ „Gusle“ hiess bei uns auch „hastig mit einem Stock in einer Öffnung stochern“. Am Abend sagte er manchmal: „Esch das e Chrampf gsii!“ Oder: „Es esch e huere Büez gsii!“ Heisst, zurückhaltend übersetzt: „Es war anstrengend.“

Mehr zum Verb „gusle“ hier.

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