Schweizerdeutsch 25: Blöde Schneeschuhe!

schtürchle (v)

Standarddeutsch: stolpern

Quelle: nuduss.ch

Vor zwei Tagen mieteten wir Schneeschuhe, um hinaus in die verlockenden, blauweissen Weiten zu schreiten. Wir waren zu fünft. Aber blöd: Ich schaffte es nicht, die Gehhilfen selbst anzuziehen. Vor ein paar Jahren hatte ich es einmal fertiggebracht, die Plastikriemchen im Alleingang richtig festzuzurren und einen Spaziergang mit den Dingern zu machen. Aber jetzt?! Jetzt sind meine Knie gstabig, mein Gleichgewichtssinn unzulänglich und im Durcheinander von Riemchen, Löchern, Noppen und Schnällchen verlor ich den Überblick. Kollege C. musste mehrmals niederknien, um mir zu helfen. Als wir loszogen, hing mir immer noch ein Plastikstreifen aus dem linken Schuh und schlenkerte vor den rechten Fuss. Ich stürchelte und konnte mich gerade noch mit dem Stock auffangen. Zum Glück konnte C. auch dieses Problem beheben. Denn danach wurde es richtig, richtig herrlich!

7 Gedanken zu „Schweizerdeutsch 25: Blöde Schneeschuhe!“

    1. Danke, Rabi! Das ist ein sehr beklickenswerter Link. 950 Millionen Franken für Stürchelunfälle im Jahr 2010! Ein echter Kostenfaktor, dieses Gestürchel!

  1. Ja, es ist wirklich erschreckend, wie viele Unfälle im Haushalt passieren. Vor 35 Jahren hatte ich mir mal beim Öffnen eines Marmeladenglases die halbe Hand aufgeschlitzt; die Narbe sieht man heute noch. Und als ich gestern die Glühbirne der Deckenleute auswechgewechselt habe, musste ich dafür auf einen Stuhl steigen und habe die ganze Zeit gedacht „Jetzt musst du ganz ganz ganz vorsichtig sein, sonst fällst du runter und brichst dir das Genick.“ Die meisten Menschen sind zu sorglos und unvorsichtig. Eigentlich müsste man einen „Führerschein“ machen fürs Gläser-öffnen und Birnen-wechseln…

    1. Um Himmels Willen! Wie kann man sich beim Öffnen eines Marmeladeglases die halbe Hand aufschneiden!? Mir hat einmal ein Ohrenarzt gesagt: „Mit ihrem Gleichgewichtssinn sollten sie nicht auf Stühle steigen!“ Ich habe gedacht: „In welcher Welt lebt der denn?! Mann muss doch ab und zu Glühbirnen auswechseln!“ Mittlerweile habe ich eine Bockleiter. Damit geht es ganz gut, da kann man sich dran festhalten, wenn man nicht bis auf die oberste Stufe steigen muss. Und manchmal hilft Herr T. Er ist 15 Zentimeter länger als ich.

  2. Wie man sich beim Öffnen eines Marmeladenglases die ganze Hand aufschneidet, ist eine lange Geschichte, die in 0,01 Sekunden passiert ist: ich hatte mich schon Tage vorher immer gewundert, warum das Glas außen stets so schmierig ist, hatte mir aber nichts Böses dabei gedacht. Und am besagten Tag war auch noch der Deckel ziemlich verklebt, so dass das Glas nicht so einfach zu öffnen war. Ich hatte sogar bereits den Gedanken, die Öffnungshilfe (wie nennt man das Gerät?) zu benutzen, mit der man hartnäckige Gläser öffnen kann. Doch genau da passierte es: Das Glas brach in der Mitte durch und schlitze meine Hand auf. Überall war nur Blut, Blut, Blut.
    Zum Glück war es „nur“ eine Fleischwunde, die genäht werden konnte, also keine Sehne beschädigt, sonst hätte es sein können, dass ich meinen Daumen nicht mehr bewegen kann.
    Ach ja: das Glas muss VORHER schon einen Riss gehabt haben, wodurch sich im Nachhinein erklärt, warum es immer so schmierig war.
    Die Krankenkasse hat mich gefragt, wer Schuld an dem Unfall war – wegen Regressansprüchen. Was sollte ich sagen?: „Das war der Angestellte, der das Glas irgendwann fallengelassen und wieder ins Regal gestellt hat“. Aber macht ja keiner mehr ausfindig.

    Fazit: immer aufpassen im Haushalt. Und jeder Effekt hat eine Ursache – auch schmierige Marmeladengläser.

    1. Ui, nein! Das war ja Mega-Pech! Klar, man hat es eilig, schaut nicht so genau hin und – Ratsch! – ist es passiert! Zum Glück hast Du nicht die Sehne erwischt. Und ich hoffe doch, die Versicherung hat bezahlt! Die Schuldfrage bei Unfällen ist schon sehr seltsam (obwohl ich gut nachvollziehbar finde, dass die Versicherungen in klaren Fällen Regress nehmen wollen). In der Fahrschule habe ich gelernt: Ich soll immer so aufmerksam sein, dass ich den Fehler eines anderen allenfalls noch korrigieren kann (das heisst zum Beispiel, bremsen, wenn der andere die Vortrittsregeln missachtet). Aber auch das hat natürlich seine Grenzen, und vor dem Frühstück ist man vielleicht auch noch zu wenig wach, um kleine Risse in einem Glas glasklar diagnostizieren zu können.

  3. Warum ein Glas von außen klebrig ist, kann ja viele Gründe haben. Aber dass es an einem Riss liegt, durch den das Innere durchgequollen ist, darauf wäre ich nie im Leben gekommen. Erst in der Millisekunde, als das Glas an der „Sollbruchstelle“ zersprang und mir die Hand zerfetzte, wurde mir die Ursache klar. Aber da kam mir die Erkenntnis diese eine Millisekunde zu spät.

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