Eben lese ich in der heutigen Luzerner Zeitung die Nachbereitung des Stromausfalls auf der iberischen Halbinsel vom Montag. Schnell merke ich: Ich hätte insofern Glück, als meine Hörgeräte noch mit Batterien funktionieren. Wenigstens 1:1-Kommunikation wäre noch Wochen nach einem Stromausfall möglich. Neuere Hörgeräte aber haben oft einen Akku, der sich über Nacht an der Steckdose aufladen lässt. Wie viele stromlose Nächte solche Geräte durchhalten, weiss ich nicht.
Abgehängt wäre ich aber sehr wahrscheinlich bei der Kommunikation von Vater Staat, denn, so steht da: „Bei einem Stromausfall funktioniert oft auch das Internet nicht. Die Behörden kommunizieren wichtige Informationen deshalb immer auch über Radio und Fernsehen. Dafür empfiehlt der Bund ein batteriebetriebenes Radio mit DAB+-Empfang – natürlich mit Ersatzbatterien.“ (Seite 3)
Was Gehörlose tun würden, wenn nur das Radio funktionieren würde – ich weiss es nicht. Bei mir könnte ein sehr laut aufgedrehtes DAB+-Radio vielleicht seinen Zweck erfüllen. Aber aufgepasst: Wenn das Radio zu laut aufgedreht wird, überschlagen sich die Töne in meinem Hörgerät – selbst dann, wenn die Stimme der Sprecher stabil bleibt.
Und der Wecker kann trotzdem gehört werden, wenn der Akku die ganze Nacht aufgeladen wird?
Ja, die Sache mit dem Wecker. Es ist sehr unterschiedlich, wie Schwerhörige damit umgehen. So bis zu einer mittelgradigen Schwerhörigkeit hört man den Wecker noch, auch ohne Hörgeräte. Hardcore-Schwerhörige haben oft Lichtwecker, die mit einem Blinklicht funktionieren. Ich selbst höre ohne Geräte den Wecker nicht mehr. In der Regel wache ich aber ziemlich genau dann auf, wenn ich ohnehin aufstehen muss. Das ist bei mir fast immer zur gleichen Zeit. Muss ich aus einem bestimmten Grund sehr früh aufstehen, stecke ich mir das Handy im Vibriermodus in den Zwischenraum zwischen Matratze und Bettgestell, neben dem Kopfkissen. Ich bin aber nicht ganz sicher, ob das auch funktionieren würde. Meist bin ich auch dann vorher schon wach, wenn ich früh aufstehen muss.