gluschtig (Adj. oder Adv.)
Man kann dieses Wort nur annähernd übersetzen. Wir sagen zum Beispiel: Dieses Erdbeertörtchen sieht gluschtig aus, das heisst, ungefähr: Es sieht lecker aus. Oder wir sagen „gluschtig“ und meinen: Beim Anblick dieser in Mozarella ertrinkenden Pizza läuft uns das Wasser im Munde zusammen. Oder: Ich habe solchen Appetit auf diesen Salat mit Avocado und Baumnüssen! So gluschtig. Das Wort „Lust“ steckt in der Vokabel, man verwendet sie aber ausschliesslich für Speisen, und ob etwas „gluschtig“ ist oder nicht, entscheidet immer das Auge.
Auch auf den Kochseiten von Schweizer Medien findet sich das Adjektiv gelegentlich. Früher wurde mir bei ihrem Anblick dort aber immer ein bisschen übel, weil ich sie so anbiedernd fand.
Achso, bei Euch heißen Walnüsse Baumnüsse! Wieder was gelernt!
🙂 Ja, tatsächlich. Wohl, weil sie an Bäumen wachsen, Haselnüsse dagegen an Sträuchern, und dann hat es sich ja auch schon mit den Nüssen hierzulande.
In Deutschland könnte man bei Wer-wird-Millionär die Frage stellen, wo Walnüsse wachsen a) an Bäumen b) an Sträuchern c) unter der Erde …
Mit Baumnüssen wäre die Frage wohl genauso, als ob man fragt, wer die Röntgenstrahlen entdeckt hat. In England habe ich die entsprechende Frage durchaus mal gehört „Who discoverd the x-ray?“
🙂 Zum Glück schaue ich mir nur sehr selten „Wer wird Millionär?“ an. Das hat mich schon früher schrecklich gelangweilt. Zögern die Leute eigentlich absichtlich die Antworten auf die Fragen heraus? Manchmal schien es mir so.
Offiziell gibt es bei Wer-wird-Millionär ja kein Zeitlimit (außer beim Telefon-Joker, weil der sonst heimlich im Internet nachsehen könnte). Ich habe aber nicht den Eindruck, dass Antworten absichtlich rausgezögert werden, wenn der Kandidat die Antwort kennt.
Ab einem bestimmten Betrag werden die Fragen ja recht speziell. Einmal kam der Name des Bremer Bürgermeisters in einer Frage vor – die Antwort kannte nur ein einziger Zuschauer im Publikum. Ich hätte die Antwort auch gewusst, weil ich „zufällig“ in Bremen wohne.
Ja, wenn Du aus München bist, dann ist der Name des Bremer Bürgermeisters speziell. Ausser, er hätte ein besonderes Verdienst 🙂 Ich habe immer fürchterlich gewartet bei diesem Spiel, gewartet, gewartet und irgendwann aufgegeben 🙂
Ich weiß nicht, wie weit du dich mit deutscher Politik auskennst (Ich gebe zu, dass ich mehr schweizer Fußballer als Politiker kenne).
Kennst du Markus Söder, Hendrik Wüst oder Manuela Schwesig? Die sind eigentlich in ganz Deutschland bekannt, weil sie als „Chef“ ihres jeweiligen Bundeslandes dauernd in den Nachrichten sind.
Bremen ist aber nicht nur eine Stadt – so wie München – sondern ein Bundesland, so wie Bayern oder Nordrhein-Westfalen. Und nach dem Rücktritt des damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler war der Bremer Bürgermeister Jens Böhrnsen für kurze Zeit der Erste Mann im Staat, weil Bremen genau zu dem Zeitpunkt den Vorsitz im Bundesrat hatte.
Es wurde gefragt, wen Böhrnsen vertreten würde: a) den Papst / b) den Fußball-Bundestrainer / c) den Bundespräsidenten oder d) den Quizmaster… Und (fast) Niemand wusste das!