Ruuf (m.)
heisst auf Hochdeutsch: Schorf (auf einer Wunde)
Plural: „Rüüf“
Wahrscheinlich verwandt mit: „Roof“, englisch „Dach“
Trivia: Das Wort erinnert mich an das Staunen, mit dem ich als Kind so einen „Ruuf“ auf meiner Haut betrachten und befingern konnte. Daran, wie oft ich mir damals einen „Blätz“ am Knie oder am Ellbogen holte, eine kleinere Blessur. Wie meine Mutter die Wunde schnell mit ein wenig Merfen Orange desinfizierte und ein Pflaster drüberklebte. Und an das, was zu sehen war, wenn das Pflaster wieder wegkam: dieser krustige, blättrige, etwas brüchigen Deckel, der Ruuf eben, der eine offene Stelle darunter schützte. Wenn der Ruuf – oder das Rüüfli – sich löste, war die Haut darunter rosa. Wenn man „de Ruuf“ zu früh abkratzte, quoll nochmals ein Tropfen Blut aus einer noch nicht verheilten Stelle.
Siehe aus: https://sprachatlas.ch/karten/4051
In der neuen Rubrik „Schweizerdeutsch-Lektiönli“ schreibe ich in unregelmässigen Zeitabständen über einzelne Vokabeln oder Redensarten in der Schweiz. Viele stammen aus meiner Familie, unser Dialekt: Luzerndeutsch, teils geprägt durch die Herkunft meiner Mutter, deren Eltern vom Jurasüdfuss stammten. Ich tue es ohne System oder didaktische Absicht, die Methode ist heuristisch. Kommentare jederzeit willkommen.
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