Zwischenspiel: Kammermusik und Schwerhörigkeit

Nur noch selten empöre ich mich
gegen mein schwaches Gehör,
meine Fehlhörigkeit.
Meist fehlt mir dazu die Zeit.

Aber neulich, Kammermusik!
Mein erstes Konzert, seit Jahren.
Hei, wie die Geigen quietschen und gellen,
wie sie maulen, greinen und bellen.

Dann schaltete ich
die Hörhilfen aus.
Ich sah den Mann am Cello,
er spielte pizzicato.
Weich trafen Töne meine Ohren,
wie der Schritt einer Fee, die in Ugg Boots
auf dem Mond spaziert.

4 Gedanken zu „Zwischenspiel: Kammermusik und Schwerhörigkeit“

  1. Manchmal wünschte ich mir, ich könnte hören und sehen einstellen. Immer dann, wenn mich etwas überrennt – akustisch oder visuell. Leider gelingt mir das nur sehr selten!

    1. Ja, wenn man das willentlich tun könnte! Das wäre enorm praktisch. Weil: Einfach nicht hingehen ist ja manchmal auch keine Option.

  2. Hei, wie die Geigen quietschen und gellen,
    wie sie keifen, maulen und greinen.
    Schlechter Reim! Besser:
    wie sie keifen, maulen und bellen!
    MB

    1. 😀 Ein wunderbarer Kommentar, Herr B., vielen Dank! Der Input ist gut, ich habe bei dieser Strophe vor allem an das Lautmalerische und nicht im Entferntesten ans Reimen gedacht. Überhaupt bin ich nicht ganz sicher, ob ein Reim hier eine Harmonie, einen Wohlklang nahelegen würde, den ich eben so gar nicht gehört habe. Aber ich werde drüber nachdenken!

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