Schweizerdeutsch 20: Zankereien

Zum Schtriite bruchts immer zwöi.

Auf Standarddeutsch: „Zum Streiten braucht’s immer zwei.“

Erläuterungen: Mein kleiner Bruder und ich waren als Kinder ein streitsüchtiges Gespann. Wenn wir schliesslich sogar über die Frage zankten, wer angefangen hatte, pflegte meine Mutter den obigen Satz zu sagen. Daran habe ich lange Jahre geglaubt und bei jedem Streit versucht, beide Seiten zu sehen. Heute frage ich mich oft schon im Kleinen: Stimmt der Satz wirklich? Oder ist der Angreifer einfach ein Rüpel, der reinhaut, weil er es eben kann?

Wenn es um die globale Gemengelage geht, dann kann ich im Moment  nur Herfried Münklers „Welt in Aufruhr“ empfehlen: Münkler ist sachlich. Er geht von der Position aus, dass kriegführende Staatsoberhäupter einen Plan haben und ihre eigenen Motive verstehen. Auch wenn mein Bruder, auf dessen politisches Urteil ich mich mittlerweile gerne stütze, sagt: „Donald Trump hat keinen Plan. Er hat keine Ahnung, was er tut.“

3 Gedanken zu „Schweizerdeutsch 20: Zankereien“

  1. Ob Trump und Putin wissen, was sie tun, ist eigentlich egal. Das Schlimme finde ich eher, dass deren „Fans“ nicht merken, dass sie sich selber schaden, sondern ihren „Idolen“ blind folgen.
    Aber über das Thema hatten wir ja schon mal diskutiert, nämlich dass die meisten Menschen jemanden wählen, von dem sie PERSÖNLICH gar nichts haben.
    In knapp drei Wochen ist in Deutschland die Bundestagswahl, und die derzeitigen Diskussionen drehen sich mehr um IDEOLOGISCHE Dinge als um die ur-eigenen Interessen der Menschen.

    1. Nun ja, zum Merken ist es jetzt schon fast zu spät. Die Wählenden haben ja ihre Stimme abgegeben. Man konnte wissen, was Trump in Aussicht gestellt hatte, viele haben das wohl gnädig ignoriert, weil man halt republikanisch wählt. Jetzt bekommen sie die Quittung. Ausbaden werden es ja auch die EU-Länder (und die Schweiz). Wir hatten dummerweise bei den Wahlen in den USA nichts zu melden.

      1. Dafür haben die Schweizer – im Gegensatz zu den Bewohnern der meisten anderen Länder – die Möglichkeit, bei konkreten wichtigen Sachverhalten mitzubestimmen.
        Eine Partei (oder auch einen Präsidenten) mag man wählen, weil man MEISTENS seiner Meinung ist. Ich fände es besser, wenn das Volk bei den wichtigsten Anliegen direkt entscheidet, und die Politik diese Entscheidungen dann umsetzen muss. Dann werden zwar auch nicht alle zufrieden sein, aber wenigstens die Mehrheit.

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